Man soll ja bekanntlich aufhören, wenns am Schönsten ist. Die Wege der Partei DiePARTEI und meine trennen sich an dieser Stelle.

Ganz der total wichtige Politiker, der ich bin (nicht), gebe ich hiermit bekannt: ich trete aus meiner Partei DiePARTEI aus.

Dies hat mehrere Gründe.

Ich bin ursprünglich mal in die Partei eingetreten, weil ich mich mit deren Aussagen und öffentlichem Auftreten identifizieren konnte oder es zumindest lustig fand und da gern mitmachen wollte. Inhalte überwinden klang in einer Welt, in der Menschen mit Inhalten Dinge taten und kolportierten, die ich mit meinem Weltbild, meiner Grundhaltung und meinen Ideen davon, was gut und richtig ist, nicht vereinbaren konnte, erstmal sehr cool und innovativ und nach etwas, an dem ich teilhaben wollte. Alles mal nicht so todernst nehmen und vor Allem sich selbst nicht. Durchaus klare Positionen vertreten, aber das Ganze ohne die Verbissenheit und Steifheit der Extreme und wenn extrem, dann ganz klar satirisch überspitzt und damit das eigentliche Extrem persiflierend.

Ich fühle mich mehr und mehr nicht mehr in der Lage, das nach wie vor so wahrzunehmen. Wenn ich mir die Social Media Postings manches Ortsverbandes ansehe, entdecke ich Dinge, für die ich so nicht stehen kann und die ich so nicht mittragen will. Unter dem Deckmantel der Satire meint man, so Einiges zu dürfen, wenn nicht gar alles. Es ist in Ordnung, das so zu sehen, man muss das dann halt nur ohne mich tun. Das beginnt mit Plakaten wie “Hier könnte ein Nazi hängen!” und endet bei “i bims, 1 Kantholz”. Das beginnt mit “wir sind ganz klar gegen Rechtsextremismus!” und endet dabei, dass viele Mitglieder meiner Partei kein Problem damit haben, bei Demonstrationen mitten im schwarzen Block der Autonomen und der Antifa zu stehen. Gerechtfertigt wird das dann damit, dass es “die Antifa” ja nicht gebe und selbst wenn, es sei doch wohl bitte im Hinblick auf den Kampf gegen Rechts nur recht und billig, wenn nicht gar geboten, die “weniger schlimmen” Extremisten aus den anderen Lagern da ausnahmsweise mal zu tolerieren.

Nein. Da, wo das Konsens ist, kann, will und werde ich nicht länger Mitglied sein. Man kann auch lustig sein und die anderen vorführen, ohne dabei gegen die eigenen demokratisch-freiheitlichen Grundprinzipien zu verstoßen.

Danke, liebe Partei DiePARTEI. It was nice while it lasted.

Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

2 Gedanken zu „PARTEI-Aus“
  1. Da hat einer den Kerngedanken der PARTEI einfach nicht verstanden. Mich freut es, dass sich die Spreu vom Weizen so langsam trennt. Wer Linksextrmismus mit Rechtsextremismus gleichsetzt, hat in meinen Augen sowieso nichts in solch einer Bewegung verloren. Du gehörst zu denen die lieber abwarten und die Nazis unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit einfach mal machen lässt. Wenn unser Rechtsstaat und unsere Freiheit dann von den Faschisten gekippt worden, sitzt du auf deinem PC-Stuhl und zuckst mit den Schultern: “Ups, naja. Wir haben alles versucht!“

    1. Wenn der Kerngedanke der PARTEI tatsächlich sein sollte, dem Linksextremismus Vorschub zu leisten und unter dem Deckmantel der Satire Dinge zu legitimieren, die letztlich eben genausowenig in Ordnung sind, dann bin ich ganz froh drum, die Reißleine gezogen zu haben.

      Ich gehöre zu denen, die Extremismus ablehnen. Den von rechts genauso wie den von links. Ich gebe mich nicht mit dem vermeintlich kleineren Übel zufrieden, ich möchte beide Übel nicht in meinem Land vorherrschen sehen.

      Eigentlich ganz einfach.

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