Irgendjemand aus meiner FB Freundesliste hat heute wohl hirnlosen Unfug angeklickt, oder die Junge Dummheit Freiheit hat ganz schön viel Geld gezahlt, damit Ihr Beitrag als sponsored angezeigt wird, keine Ahnung. Jedenfalls hatte ich heute folgende Perle des “Journalismus” in meinem Feed. Ich habe mir das Machwerk dann tatsächlich mal durchgelesen.

Es fängt bereits mit einem großartigen Satz an, für den allein man dem Autor Michael Paulwitz schon virtuell ohrfeigen möchte:

Die Ausschreitungen vor einer Asylunterkunft im sächsischen Heidenau kommen allzu vielen wie gerufen.

Ach, echt? Wem bitte, außer rechtsextremistischen Vollidioten vielleicht noch, kommen denn bitte derartige Ausschreitungen “wie gerufen”? Allein schon der erste Satz zeigt doch schon wieder, wes Geistes Kind die Junge Freiheit ist, wenn man unter deren Namen solchen Mist verzapfen darf. Liebe Intelligenzflüchtlinge bei der Jungen Freiheit, Lieber Herr Paulwitz, uns normalen Menschen, die wir unseren Schädel nicht nur zum Einschluß ansonsten viel zu freilaufender Heißluft verwenden, kommen derartige Ausschreitungen weder gelegen noch wie gerufen, ganz im Gegenteil, wir schämen uns dafür, dass es Menschen in unserem Land gibt, die zu solchen Taten fähig sind.

Fast vom Glauben abgefallen bin ich dann, als Herr Paulwitz jenen, die damit tatsächlich ein Problem haben, was “besorgte Bürger” dieser Tage so treiben, vorwarf, ein “Schwarz-Weiß-Weltbild” zu haben. Gerade aus der rechtskonservativen bis rechtsextremen Ecke kommend ist das schon ein wenig lustig. Wer hat denn hier irrationale Angst vor den Flüchtlingen? Das sind doch wohl Sie und Ihre Kameraden, Herr Paulwitz!

Die übliche “Alibirhetorik” der “besorgten Bürger” hat der Herr Paulwitz natürlich auch drauf und ist nur zu gerne bereit, für Linksextremismus und dessen Auswüchse wie diverse Krawalle und co. massenhaft Beispiele zu finden, während die “besorgten Bürger” natürlich nur an der falschen Stelle demonstrieren und das doch statt an Asylbewerberheimen lieber vor den Schaltzentralen der Politik und Sozialindustrie tun sollten.

Eine ganz besondere Perle hierzu hat er dann auch noch auf Lager, die man sich mal auf der Zunge zergehen lassen muss:

Die Hauptschuld an den exponentiell anschwellenden Asyl-Immigrantenströmen, die mittlerweile bis in die kleinste Siedlung reichen, trifft diejenigen, die die Türen des Landes offenstehen lassen und unverwandt Einladungen auf Kosten anderer aussprechen, weit mehr als den einzelnen Glücksritter, der die Gelegenheit ergreift, und erst recht als das kleine Häuflein der tatsächlich Verfolgten, die sich unter den Neuankömmlingen ja auch noch befinden mögen.

Bin ich das, Herr Paulwitz, oder sprechen Sie da gerade in bester, rechtsextremer Manier dem Gros der Flüchtlinge ab, wirklich vor Leid, Trauer, Tod und Verderben geflüchtet zu sein? Sind sie so ein menschenverachtendes Subjekt oder tun Sie nur so? Sie beschweren sich in Ihrem dümmlichen Schrieb allen Ernstes über “Standard-Repertoire der politischen Klasse”, zwei Sätze, nachdem Sie in allerfeinster NPD Manier einen ganz veritablen Hirnfurz ablassen?

Ein gut gemeinter Rat: Ihr “Artikel” versucht an manchen Stellen krampfhaft mit Einwürfen wie diesem hier

Wer die Gewaltexzesse vor der Heidenauer Asylunterkunft – zu Recht – klar verurteilt,[…]

den Anschein eines noch auf dem Boden der freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehenden Schriebs zu wahren. Versuchen Sie künftig doch einfach mal, nach der – das muss man Ihnen ja lassen – Verurteilung solcher Ausschreitungen folgendes Satzzeichen zu nutzen: .

Wenn Sie das hinbekommen und danach keine rechtsextremen Hirnfürze mehr fabrizieren, kann man Sie sogar ernstnehmen und mit Ihnen in Diskurs treten. Bis dahin bleibt leider nur die Hoffnung, dass Perenterol auch gegen Hirnfürze hilft.

Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

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