Binnen-I, Sternchen, Sprache neutralisieren oder vielleicht doch mal ein etwas rationalerer Blick auf die Sache?

Gender Studies, Frauenrechte, Feminismus…

Ich kann mit diesem ganzen Betroffenheitshype und Gendersternchen hier und Gleichschaltung da nichts anfangen. Es ist imho albern, affig und schießt oft einfach übers Ziel hinaus, noch öfter kommt es gar nicht erst in die Nähe des Zieles. Social Justice Warrior und sogenannt “Feministen” (heutzutage oftmals nur der eigenen Vorstellung nach) eifern, nach meinem Dafürhalten, einer utopischen Weltsicht nach, in der Gerechtigkeit dadurch hergestellt wird, den Einen etwas wegzunehmen und es den selbst ausgewählten schlechter Dastehenden zu geben. Robin Hood ist eine tolle Story, aber leider funktioniert die Realität nicht so einfach, denn es ist nunmal keine nachhaltige und schon gar keine sinnvolle Lösung, Gleichberechtigung dadurch herstellen zu wollen, das, was man den Einen gibt, erstmal den Anderen wegzunehmen. Das verlagert den Unmut nämlich nur von der einen auf die andere Seite.

Ich bin durchaus auch immer und sehr dafür zu haben, vernünftige und rationale Wege und Mittel zu suchen, um unsere Gesellschaft insgesamt sozialer, gerechter und harmonischer zu machen. Ich lehne es allerdings ab, dafür Albernheiten und absurde Schwachsinnsideen wie zum Beispiel die Frauenquote gut zu finden. Frauenquoten sind absoluter Nonsense, denn auch sie schießen meilenweit am Ziel vorbei. Ich habe das in mehreren Betrieben miterlebt, in unterschiedlichsten Branchen. Da wird, nur, um der Frauenquote gerecht zu werden wahllos vor sich hin befördert und eingestellt, ohne auch nur einen halben Gedanken an Eignung und Befähigung zu verschwenden. Kanidatinnen, die sich als letztlich völlig ungeeignet für eine Position erwiesen hatten, wurden eingestellt, um der Frauenquote gerecht zu werden, während der eigentlich deutlich besser geeignete Mann abgelehnt wurde. Als dann hinterher auf die mangelnde Eignung der Frauen hingewiesen wurde, kam nur “Aber wir haben die Frauenquote erfüllt, das war wichtig!”. Sorry, aber das ist halt albernster Unsinn und genau so läuft es mehrheitlich aber eben ab. 

Wenn eine Frau geeigneter ist als ein Mann, dann um Himmels Willen, bitte stellt die Frau ein. Wenn eine Frau genauso geeignet ist wie ein Mann, wird i.d.R. die Kostenfrage entscheiden und in den Bereichen, in denen es aufs Verhandlungsgeschick des Bewerbers ankommt und nicht ohnehin fix gezahlt wird, wird halt vermutlich der oder die günstigere Bewerber gewinnen.

In Bereichen, in denen ohnehin fixe Löhne bestehen, bin ich durchaus dafür, dass Frauen bei gleicher Eignung auch bitte dasselbe zu verdienen haben. Auch bin ich der Ansicht, dass ein Arbeitgeber selbst entscheiden dürfen muss, wen er einstellt. Wenn ein Arbeitgeber nun also lieber einen Mann statt einer Frau haben will, dann ist er vielleicht (es gibt ja noch Dutzende weitere Faktoren, die Personaler bei der Enscheidung über Einstellungen abwägen) ein chauvinistisches Machoschwein, vielleicht hat aber auch die Frau einfach nicht oder schlechter ins Team gepasst, als der Mann. 

Als Personaler überlege ich mir auch primär erstmal, ob die Person als Person ins Team passt. Das Geschlecht ist dabei mithin der letzte Faktor, den ich in Betracht ziehe. Und ja, tatsächlich kommt es auch auf die Stelle an. Eine Frau kann schwanger werden, die Stelle kurzfristig und dann auch noch zeitlich begrenzt neu zu besetzen kann mitunter recht schwierig werden. Ein Mann hat dieses “Problem” nicht, wenngleich die Anzahl der Männer, die Elternzeit nehmen, immer höher wird.

Selbiges gilt an der Stelle übrigens für Behinderte. Das Kriterium, welches letztlich zählt, ist die Eignung. Vorzugsbehandlung, weil jemand weiblich, behindert, $wasauchimmersexuell, etc. ist, mag sich für dich zwar moralisch-ethisch richtig anfühlen, ist aber letztlich einfach realistisch betrachtet mithin das Dümmste, was man machen kann. Nicht nur bringt es die Arbeitgeber kein Stück weiter, es hilft auch dem ursprünglichen Ziel genau gar nicht, da es nur Ressentiments unter denen schürt, die eigentlich besser geeignet wären, aber den Job der Quote wegen nicht bekommen haben. Gleichberechtigung wird eben nicht dadurch erreicht, denen, die es bereits vermeintlich besser haben, etwas wegzunehmen, sondern dadurch, dass man den “Bedürftigen” mehr ermöglicht.

Genauso bin ich eben auch der Ansicht, dass es albern ist, Sprache zu verhunzen, indem man überall Sternchen, Binnen-Is und sonstigen Quatsch hinzufügt. Das generische Maskulinum z.B. ist schlicht und ergreifend Sprachgebrauch. Jedem, der es nutzt, per se latente Frauenfeindlichkeit zu unterstellen, ist Schwachsinn und zeugt allenfalls davon, dass man selbst vielleicht doch keine Argumente hat und stattdessen auf Lappalien herumreiten muss. Der mithin bereits zwanghafte Trend, möglichst für alles, was bislang eben generisch maskulin war, möglichst zu feminisieren oder zumindest mal in ein Neutrum zu überführen, ist halt mithin albern und erzielt keinerlei echte Wirkung außer Verwirrung und Unmut über das Verhunzen der Sprache. Der “Sache der Frau” ist indes damit nicht geholfen. Ob es nun der Feuermelder ist oder das Feuermeldegerät (ja, die Diskussion hatte ich tatsächlich bereits mit sogenannten Feministen, ernsthaft), ist völlig irrelevant, wenn es darum geht, die Rechte der Frauen zu stärken.

Aber bitte, erzählt mir ruhig mehr davon, wie sinnvoll es ist, lieber mittels alberner, sinnfreier Maßnahmen gut dazustehen, anstatt wirklich an den vorliegenden Problemen zu arbeiten.

Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

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