Was gabs die Woche nicht alles zu bestaunen, bewundern oder ulkig zu finden. Ein kleiner Wochenrückblick, auch und gerade, weil manches davon doch zu kurios war, um es nicht irgendwo festzuhalten.

Flüchtlinge
sind als Thema ja gerade total in. Es gibt zu dem Thema Myriaden von Diskussionen in Blogs, auf Facebook und bei Twitter. Die Presse feiert das Thema, denn so gibt es jeden Tag mindestens 3-4 Artikel, die man lustig in den Äther blasen kann und so füllt sich das Sommerloch quasi von ganz alleine!

Wer bei Facebook und co. mal wieder in eine Diskussion voller Platitüden und altbekannter Unfugssprüche gerät, dem hat Buzzfeed dankenswerterweise mal was vorbereitet. Tatsächlich insgesamt in sich herrlich unaufgeregt und sachlich und daher für gut befunden.

Dann gibts da noch das “Paradebeispiel” unserer Österreichischen Nachbarn, Traiskirchen. Da wird, wenn man den Medienberichten glauben darf, ja gerade wirklich falsch gemacht, was man nur falsch machen kann. Wenn selbst Ärzte ohne Grenzen nicht reindürfen, muss da wirklich was verkehrt sein. Und bei der Verpflegung läufts wohl auch nicht rund, wenn man überwiegend muslimischen Flüchtlingen Reis mit Speck zu essen gibt, wenngleich mein erster Gedanke – aber ich bin auch Kampfatheist – tatsächlich war “Ja meine Güte, dann sortiert man halt den Speck weg und isst den Reis, stellt Euch nicht so an!”. Grundsätzlich, auch nach längerem Nachdenken, habe ich den Gedanken tatsächlich immer noch, wenn ich darüber nachdenke. Allerdings versteh ich schon auch irgendwie, wenn sich da einer, der sein Leben eben seit es ihn gibt nach dieser Wahnvorstellung Religion ausgerichtet hat, irgendwie veräppelt vorkommt.

Gesundheit
ist ja auch immer ein tolles Thema. Ich hab ja noch meine Eltern und Großeltern von früher im Ohr: “Junge, iss mehr Gemüse und Obst, das ist gesund und gut für dich!”. Wo man hinschaute, ganze Heerscharen von Experten legten einem dieses und jenes Grünzeug ans Herz und schwärmten einem die Ohren voll von den diversen Vorzügen vermeintlich gesunder Vitaminbomben. Und was ist heute? Ja, heute liest man dann von gefährlichen Zucchini und selbst Melonen und Gurken sind nicht mehr so ungefährlich, wie sie mal waren! Da ernähre ich mich doch lieber weiterhin von so viel Fleisch wie möglich. Wobei…Creutzfeld Jacob, Schweinepest, Hühnergrippe, wie sie alle heißen…bald kannst ja gar nix mehr essen 🙂

Gut, alternativ könnte man ja auch sagen, dass nix so heiß gegessen wird, wie es gekocht wird und mit mehr Common Sense an die Sache rangehen. Dann sähe man zumindest auch mal über den Tellerrand der Schlagzeilen hinaus und könnte sich mit Fakten statt Schlagwörtern befassen. Aber das wäre ja zuviel verlangt 🙂

Political Correctness
ist ja quasi eines meiner Lieblingsthemen, insbesondere, wenn sie in  nach meinem Dafürhalten lächerlichster Art und Weise übertrieben wird. Ein besonders schönes Beispiel ist da die Sendung Aktenzeichen XY ungelöst, der eine oder andere etwas ältere Leser mag sich noch daran erinnern. Die Sendung nimmt einen Beitrag aus dem Programm, weil der mutmaßliche Täter – und jetzt haltet Euch mal ganz dolle fest – ein Schwarzer ein Farbiger negroider Abstammung ein Maximalpigmentierter war. Die Chefredakteurin sagte hierzu (Zitat aus dem Artikel):

Wir wollen kein Öl ins Feuer gießen und keine schlechte Stimmung befördern. Das haben diese Menschen nicht verdient.

Hintergrund der Entscheidung sei wohl die aktuelle Lage mit den Flüchtlingen und da es ja aktuell wieder soviel Hass, auch im Internet, gegenüber Ausländern gebe, müsse man da ja rücksichtsvoller sein und keine Stimmungsmache unterstützen. Ja Himmel, Arsch und Zwirn, wenn der Verdächtige ein Schwarzer ein Farbiger negroider Abstammung ein Maximalpigmentierter ist und es in dieser Sendung angeblich darum geht, Fakten ans Licht zu bringen und Verbrechen aufzuklären, dann ist das halt so und kann auch sehenden Auges und funktionierenden Verstandes so gezeigt werden. Mal wieder spielt man, im Irrglauben natürlich, man täte dabei was Gutes, denen, mit denen man eigentlich unter gar keinen Umständen in ein und dasselbe Boot gesteckt werden möchte, direkt in die Karten.

Geburt, Kaiserschnitt, Sexualität und das Ganze in Bildern
ist eine sehr schmissige und attraktive Headline, findet Ihr nicht auch? Auch spannend ist, was auf die Headline folgt.
Dieses Bild von einer Mutter mit ihrem Baby, 3 Tage nach dem Kaiserschnitt, ist im Internet gerade äußerst in aller Munde und wurde bereits mehr als 12 Millionen Mal angeklickt. Spannend finde ich jedoch folgenden Ausschnitt aus dem zugehörigen Artikel der Welt, der mich dann doch schon ein wenig nachdenklich stimmte:

Hässlich! Ekelhaft! Pornografisch! Erschreckend, was sich die Fotografin sagen lassen musste. Das Foto wurde sogar bei Facebook als unzumutbar gemeldet, mit der Aufforderung, es zu sperren.

Dazu schwirrten dann relativ instant gleich mehrere Gedanken in meinem kranken Kopf umher,  die ich einfach mal unsortiert und vor Allem unkommentiert hier auflisten werde:

  • welchen imho reichlich kranken Fetischen muss man fröhnen, um dieses Bild pornografisch zu finden?
  • was ist daran ekelhaft?
  • warum ist die so schlecht rasiert?

Mal ehrlich, pornografisch? Seriously? Da erübrigt sich doch bitte hoffentlich jedwede Diskussion! Es gibt so viele Dinge, die Menschen bei Facebook posten, teilen und verbreiten, die allesamt gesperrt gehörten und weitaus schlimmer sind, als ein paar weibliche Nippel hier oder eben o.g. Bild da, die aber fröhlich weiter geteilt werden können und an denen Facebook (und seine Nutzer) scheinbar nichts auszusetzen hat. Bilder von misshandelten Kindern, Hunden, Katzen, auf denen man teilweise mehr sieht als im handelsüblichen Anatomiestudium, die aber offenbar nicht beanstandenswert sind. Posts, in denen Menschen als Kinderschänder oder sonstige Verbrecher an den Pranger gestellt werden, von besorgten Müttern und so weiter und so fort, bei denen eine 2 minütige Googlesuche instant ergibt, dass es Fakes sind. All das und noch mehr ist für den handelsüblichen Dummbolzen offenbar alles kein Problem, aber das Bild da oben muss gesperrt werden. Gute Güte, Menschheit, wenn das deine wirklichen Probleme sind, dann brauchen wir ne zweite Sintflut und nen Reboot, aber ganz ernsthaft!

Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

Ein Gedanke zu „Ein Wochenrückblick“

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