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Ich finde es insgesamt ja schon ein bisschen wirr und surreal, wie nun alle auf das “Burkaverbot beim Autofahren” abgehen.

Seriously?

Zum Einen: ja, die Burka ist ein unterdrückendes Relikt aus alten Zeiten, welches ich persönlich in der Tat nicht für mit den westlichen Werten vereinbar halte. Damit hat sie imho hier generell nichts zu suchen, selbiges gilt für sämtliche der noch drastischeren Verschleierungsmaßnahmen. Das ist aber noch nicht einmal der vorrangigste Grund, aus dem ich dieses Verbot durchaus sinnig, gut und richtig finde.

Sehen wir uns die Verschleierungsformen, um die es hier geht, mal genauer an. Der Hidschab, das gewöhnliche Kopftuch, ist ein Anblick, den wir hier in unseren Breitengraden durchaus kennen und an den wir mittlerweile gewöhnt sind, wenngleich keineswegs nur von Muslimen, denn wer sich die Mühe macht, mal aus seiner AfD Ecke herauszukriechen und sich althergebrachte, katholische – und damit doch wohl bitte urchristliche – Traditionen anschaut, wird schnell erkennen, dass es da erschreckend viele Ähnlichkeiten zu traditionellen westlichen Bekleidungen von Nonnen gibt. Auch hier wieder, man beachte: es ist stets die Frau, die sich verschleiern muss. Spannenderweise ja nie der Mann.

Der Chimar ist im Grunde nicht besonders anders als der Hidschab, was Sichtfeld und co. angeht. Mit Hidschab und Chimar fände ich persönlich mich ja noch ganz gut ab, was das Autofahren betrifft. Wenngleich ich auch hier bereits sagen muss: ein uneingeschränktes Sichtfeld kann Leben retten und wenn mich die Kapuze beim Hoodie bereits einschränkt, dann wird das bei Hidschab und Chimar nicht großartig anders sein.

Beim Tschador geht es dann bereits los, hier kann mir keiner mehr erzählen, das Gesichtsfeld sei hierbei nicht eingeschränkt. Ebensolches gilt uneingeschränkt für den Niqab. Aber die Burka? Da ist ein Gitter vor den Augen. Wie verblendet müssen Menschen sein, die nun allen Ernstes in die Kommentarspalten der Medien, Facebook und co. Dinge schreiben wie “Das engt mich in meiner Religiosität ein! Ich kann damit perfekt Autofahren, Ihr wollt mich nur diskriminieren!”? Wie kaputt ist man, wenn man allen Ernstes behauptet, eine Vollverschleierung mit Gitter vor den Augen sei keine Hinderung und würde das Gesichtsfeld nicht beeinträchtigen? Das ist doch völliger, verblendeter und blanker Unsinn. Selbstverständlich schränkt das das Gesichtsfeld ein und selbstverständlich beeinträchtigt das die Fahrtüchtigkeit. Wer mit so einem Ding am Straßenverkehr aktiv teilnimmt, ist eine Gefahr für sich und andere und dies wird nun, völlig zu Recht, unter Strafe gestellt. Das hat mit Religionsfreiheit genau nichts zu tun, das ist schlicht reine Logik und Vernunft. Gut, Logik und Vernunft sind die Feinde jedweder Religion, insofern…

 

Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

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